Starkes Erdbeben erschüttert Taiwan: 9 Tote, 934 Verletzte

HUALIEN, Taiwan – Am heutigen Mittwoch gegen 8 Uhr Ortszeit wurde Taiwan vom stärksten Erdbeben seit 25 Jahren erschüttert. Das Beben wurde mit einer Stärke von 7,2 – nach Angaben der taiwanesischen Behörden – und 7,4 – nach Angaben des U.S. Geological Survey – gemessen und hinterließ eine Spur der Zerstörung.

Das Epizentrum

Das Erdbeben konzentrierte sich vor der Küste des ländlichen, bergigen Kreises Hualien, wo Gebäude stark beschädigt und Erdgeschosse eingestürzt waren. In der Hauptstadt Taipeh wurden Hausfassaden stark beschädigt. Schulen evakuierten ihre Schüler umgehend auf die Sportplätze und versorgten sie mit gelben Schutzhelmen. Die Auswirkungen des Bebens waren auf der ganzen Insel zu spüren und die Nachbeben erschütterten weiterhin die betroffene Region.

Rettungsbemühungen

Tragischerweise kamen durch das Beben neun Menschen ums Leben. Unter den Opfern waren drei Wanderer im Taroko-Nationalpark im Kreis Hualien, die durch Steinschläge getötet wurden. Außerdem kam ein Transportfahrer in der gleichen Gegend ums Leben, als Felsbrocken auf das Fahrzeug prallten. Bei dem Beben wurden nach derzeitigem Stand 934 Menschen verletzt; ihr Leben wurde durch die plötzlichen Erschütterungen für immer verändert.

Glückliche Rettung deutscher Touristen

Inmitten des Chaos tauchte ein Hoffnungsschimmer auf. Zwei deutsche Touristen, die in einem der Bergtunnel eingeschlossen waren, konnten von engagierten Rettungskräften erfolgreich gerettet werden. Die erschütternde Tortur stellte ihre Widerstandsfähigkeit auf die Probe, aber ihr Überleben ist ein Beweis für den unermüdlichen Einsatz der Retter vor Ort.

Infrastrukturschäden und Erdrutsche

Das Erdbeben verursachte 24 Erdrutsche und Schäden an 35 Straßen, Brücken und Tunneln. Das Verkehrsnetz der Insel wurde durch das Beben stark beeinträchtigt und der Zugverkehr wurde in ganz Taiwan eingestellt. Die Folgen des Beben wirkten sich auch auf die Bergbauindustrie aus und sechs Personen wurden in einem Kohlebergwerk eingeschlossen, wo sofort Rettungsaktionen eingeleitet wurden.

Tsunami-Bedrohungen und -Vorsorge

Zunächst wurde eine Tsunami-Warnung ausgelöst, die jedoch später aufgehoben wurde. Auch Japans südliche Inselgruppe Okinawa musste wegen möglicher Tsunami-Wellen evakuiert werden. Trotz der häufigen seismischen Aktivität in Taiwan hatten die Behörden nicht mit einem so starken Beben gerechnet und gaben daher keine Warnungen heraus. Selbst erfahrene Anwohner zeigten sich schockiert über die Intensität der Erschütterungen.

Rettungsteams setzen unterdessen ihren unermüdlichen Einsatz fort, vermisste Personen zu lokalisieren und das volle Ausmaß des Schadens einzuschätzen. (zai)