Taipeh – Bei einem starken Erdbeben in Taiwan sind nach Behördenangaben mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen und mehr als 250 Menschen verletzt worden. Ein Hotel in der Stadt Hualian stürzte ein.
Ein starkes Erdbeben hat die Ostküste Taiwans erschüttert. Behördenangaben zufolge gab es bei dem Beben mindestens sechs Todesopfer. Die genaue Zahl der Verletzten ist bislang nicht klar. Nachrichtenagenturen berichteten von mehr als 250 Verletzten.
Mehr als 80 Vermisste
Das Marshal-Hotel in der bei Touristen beliebten Stadt Hualian neigte sich durch das Beben zur Seite. Teile des Gebäudes brachen zusammen. Örtlichen Medienberichten zufolge befanden sich etwa 30 Menschen in dem Gebäude. Auch weitere Häuser seien eingestürzt. Mehr als 40.000 Haushalte waren infolge des Bebens zeitweise ohne Strom.
Noch in der Nacht liefen die ersten Rettungsarbeiten an. Am Morgen reiste Taiwans Präsidentin Tsai Ing Wen nach Hualian, um sich ein Bild von den entstandenen Schäden zu machen. Auf Twitter dankte sie den Einsatzkräften. Doch noch immer werden mehr als 80 Menschen vermisst.
Erde bebt kurz vor Mitternacht
Das Beben um 23.50 Uhr Ortszeit hatte die Menschen in der Region aus dem Schlaf gerissen. Es hatte eine Stärke von 6,4, wie die US-Erdbebenwarte USGS meldete. Das Zentrum des Bebens lag in einer Tiefe von weniger als zehn Kilometern, etwa 20 Kilometer nordöstlich von Hualian. Eine Tsunami-Warnung gab es nicht. Bereits in den vergangenen Tagen hatte in der Region wiederholt die Erde gebebt. In Hunderten Haushalten fiel nach dem jüngsten Beben der Strom aus, berichtete die Nachrichtenagentur CNA.
2400 Tote im Jahr 1999
In der Nähe von Taiwan treffen zwei tektonische Platten aufeinander, auf der Insel kommt es immer wieder zu Erdbeben. Ein Beben der Stärke 7,3 hatte das Land im September 1999 getroffen. Damals starben mehr als 2400 Menschen. Im Jahr 2016 kamen im Süden Taiwans bei einem Beben der Stärke 6,4 in der Nähe der Stadt Kaohsiung 116 Menschen ums Leben. Quelle: Tagesschau