Bangkok – Thailand hat wieder einen gekrönten König. In einer feierlichen Zeremonie setzte sich der seit zweieinhalb Jahren amtierende Monarch Maha Vajiralongkorn in Bangkok die Krone auf. Damit hat der 66-Jährige nun alle Vollmachten eines thailändischen Königs.
Die Feierlichkeiten zur Krönung dauern drei Tage. Das thailändische Fernsehen startete um genau 10.09 Uhr Ortszeit – einem glückverheißenden Zeitpunkt – mit der Live-Ãœbertragung der Zeremonie und verschaffte der Bevölkerung damit einen seltenen Blick hinter die Mauern des Großen Palastes im Zentrum von Bangkok.
Zu Beginn der Zeremonie tauschte der König seine weiße Militäruniform mit einem weißen Gewand, um dann eine rituelle Reinigung mit Wasser aus Thailands Gewässern zu erhalten. Bei der Thronbesteigung in der Thronhalle erhielt Rama X. dann die königlichen Insignien, darunter die 7,3 Kilogramm schwere goldene und diamantenbesetzte große Siegeskrone. Er ist erst der zehnte König seit Beginn der Chakri-Dynastie im Jahr 1782.
Am Sonntag wird der König auf einer Sänfte sieben Kilometer durch die Stadt getragen. Dazu werden Hunderttausende erwartet. Im Unterschied zu vergleichbaren Feiern in Europa waren bei der Krönung keine Gäste aus dem Ausland dabei. Der König erschien im Rolls Royce, zusammen mit seiner neuen Frau, Königin Suthida, seiner ehemaligen Leibwächterin. Die beiden hatten erst diese Woche geheiratet. Dabei war auch sein jüngster Sohn, Prinz Dipangkorn Rasmijoti. Der 14-Jährige, der in Bayern auf die Schule geht, gilt als mutmaßlicher Thronfolger.
Viele Thailänder erleben erstmals die Krönung eines Königs. Vajiralongkorns Vater Bhumibol Adulyadej, der den Thron 1950 bestiegen hatte, war vor zwei Jahren gestorben. Die Krönungszeremonie seines 66-jährigen Nachfolgers wurde wegen der Trauerphase aufgeschoben. Sie gilt als wichtigstes Ereignis des Jahres in Thailand. Die Vorbereitungen für das aufwendige Schauspiel dauerten Wochen.
Die absolute Monarchie ist seit 1932 abgeschafft. Bis heute hat der König aber eine hochpolitische Rolle. Seit einem Putsch 2014 regiert das Militär. (dpa/AFP)