TO-DO-Projekte weisen in die Zukunft des Tourismus

Seefeld – Trotz – oder gerade wegen – der anhaltenden Krise im internationalen Tourismus als Folge der Corona-Pandemie schreibt der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung auch in diesem Jahr den TO DO Award – Internationaler Wettbewerb sozialverantwortlicher Tourismus aus. Ab sofort können für den 26. Jahrgang des Wettbewerbs beispielhafte Projekte eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 15. August 2020.

Die weltweite Tourismuswirtschaft steht vor immensen Herausforderungen, um die unmittelbaren und mittel- bis langfristigen Folgen der Pandemie zu bewältigen. Akteure entlang der gesamten touristischen Wertschöpfungskette sind vom Zusammenbruch des Reisemarktes betroffen. Neben Reiseveranstaltern, Carriern oder Hotels sind vor allem die Beschäftigten im Tourismus vor Ort davon betroffen. Mit einer schnellen Wiederbelebung des Geschäfts ist nicht zu rechnen. 

Claudia Mitteneder, Geschäftsführerin des Studienkreises: „Vor diesem Hintergrund ist es nicht übertrieben, von einem Wendepunkt des Tourismus zu sprechen. Auch wenn der nationale oder innereuropäische Reisemarkt in vorsichtigen Schritten derzeit wiederbelebt wird, wird sich Reisen in den nächsten Monaten und Jahren anders gestalten als bislang. Der Studienkreis erkennt – bei aller Dramatik – in dieser Situation aber auch eine Chance für eine Neuansatz des Tourismus.

Der TO DO Award steht seit 1995 für diese Art des sozialverantwortlichen Reisens. Und möglicherweise sind die Projekte, die unser Wettbewerb beispielhaft ehrt, eine Alternative zum Massentourismus, weil sie kleinteiliger organisiert sind, die Bedürfnisse und Erfahrungen der Menschen vor Ort einbeziehen und vor allem den Menschen dienen.“ 

Der Studienkreis hatte den inzwischen weltweit renommierten Wettbewerb vor 26 Jahren ins Leben gerufen und führt ihn seither im jährlichen Rhythmus durch. Die Idee des TO DO Award ist bis heute, erfolgreiche Projekte für sozialverantwortlichen Tourismus zu würdigen und damit größtmögliche Bekanntheit zu erlangen.

Seit Gründung gingen über 500 Projekteinreichungen aus über 90 Ländern beim Studienkreis ein. Partizipation und Teilhabe aller Betroffenen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Tourismus bei Planung und Umsetzung entsprechender touristischer Vorhaben sind Grundvoraussetzung – in den komplexen und wirtschaftlich extrem schwierigen Zeiten der Corona-Krise möglicherweise ein Argument für die geehrten Betriebe und Initiativen in den Zielgebieten. 

Mitteneder: „Natürlich können Projekte des sozialverantwortlichen Tourismus keine globalen Krisen verhindern, wie wir sie derzeit erleben. Aber ich bin davon überzeugt, dass unmittelbare Gestaltungsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung innerhalb ihrer touristischen Projekte zur Stärkung der Wirtschaftskraft beitragen und sie widerstandsfähiger gegenüber Krisen insgesamt machen. In jedem Fall freuen wir uns wieder auf innovative, spannende und nachhaltig angelegte Projekte des weltweiten Tourismus.“ 

Nach Auswahl durch eine Jury sowie gutachterlicher Prüfung vor Ort werden alle TO DO Preisträger im Rahmen der ITB Berlin im März 2021 ausgezeichnet. Unter www.todo-contest.org sind die Teilnahmebedingungen sowie der Anmeldebogen zu finden (DE und EN). 

Gleichzeitig mit dem 26. Jahrgang des TO DO Award schreibt der Studienkreis zum fünften Mal den TO DO Award Human Rights in Tourism aus. Ausgezeichnet werden Initiativen, Projekte und Personen, die sich beispielgebend für den Schutz und die Einhaltung menschenrechtlicher Prinzipien im Tourismus einsetzen. Eine direkte Bewerbung für den Preis ist nicht möglich – die Fachjury wählt selbst potenzielle Preisträger aus und bewertet deren Anstrengungen. 

Kooperationspartner 
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Brot für die Welt/Tourism Watch, forum anders reisen, ITB Berlin, Schweizerische Stiftung für Solidarität im Tourismus, Studiosus Reisen München GmbH.

Preisgeld 
Die Schweizerische Stiftung für Solidarität im Tourismus stellt für jeden TO DO Preisträger 5.000 Schweizer Franken als Preisgeld zur Verfügung.  Der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung beschäftigt sich mit entwicklungsbezogener Informations- und Bildungsarbeit im Tourismus. In diesem Zusammenhang gibt er Publikationen heraus, führt internatio­nale Wettbewerbe durch, veranstaltet Aus- und Fortbildungsseminare für im Tourismus Beschäftigte, ist in den Bereichen Tourismusforschung und -beratung tätig und beteiligt sich am Dialog über Fragen touristi­scher Entwicklung.