DRESDEN – Die Ankündigung des taiwanesischen Halbleiterherstellers TSMC, eine hochmoderne Chipfabrik in Dresden zu errichten, markiert einen Wendepunkt für die deutsche und europäische Technologielandschaft. Mit einer geplanten Investition von zehn Milliarden Euro und der Schaffung von etwa 2000 direkten Arbeitsplätzen setzt TSMC ein starkes Zeichen für das Vertrauen in den Standort Deutschland und die strategische Bedeutung Europas in der globalen Halbleiterindustrie.
Die neue Fabrik, die als Teil eines Joint Ventures mit Infineon, Bosch und NXP Semiconductors entsteht, wird nicht nur die lokale Wirtschaft beleben, sondern auch dazu beitragen, die Abhängigkeit Europas von asiatischen und amerikanischen Halbleiterlieferungen zu verringern.
Die Bundesregierung unterstützt dieses Vorhaben mit einer Förderung von fünf Milliarden Euro, was die Hälfte der Gesamtkosten ausmacht. Diese Entscheidung unterstreicht die Bedeutung, die der Halbleitersektor für die deutsche Wirtschaft und die europäische Souveränität hat. Die Investitionen in die neue TSMC-Fabrik sind ein klares Bekenntnis zur Stärkung der Lieferketten und zur Förderung von Innovationen im Bereich der Mikroelektronik.
Die Dresdner Fabrik wird auf den fortschrittlichen 28/22 Nanometer-Planar-CMOS- und 16/12 Nanometer-FinFET-Prozesstechnologien von TSMC basieren, was die Wettbewerbsfähigkeit und technologische Führungsposition Europas in der Halbleiterfertigung stärken wird. Mit einer monatlichen Produktionskapazität von 40.000 300mm-Wafern wird die Anlage eine Schlüsselrolle in der Versorgung der schnell wachsenden europäischen Automobil- und Industriesektoren spielen.
Die Entscheidung von TSMC, sich in Dresden niederzulassen, ist auch ein Zeugnis für die Attraktivität des Standorts Deutschland. Dresden, oft als „Silicon Saxony“ bezeichnet, hat sich bereits als Europas führendes Cluster in der Chipproduktion etabliert, wobei jeder dritte in Europa produzierte Halbleiter aus dieser Region stammt. Die Präsenz von TSMC wird dieses Cluster weiter stärken und die Innovationskraft der Region fördern.
Die neue Fabrik wird nicht nur die technologische Landschaft verändern, sondern auch nachhaltige und umweltfreundliche Produktionsmethoden einführen. TSMC und seine Partner haben sich verpflichtet, eine „grüne Fabrik“ zu errichten, die energieeffizientes Bauen, Wasserrückgewinnung und LEED-Zertifizierung umfasst. Dies steht im Einklang mit TSMCs Standards für Nachhaltigkeit und Umweltschutz und zeigt, dass wirtschaftliche Entwicklung und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Engagement von TSMC in Deutschland weit mehr als nur eine finanzielle Investition ist. Es ist ein Bekenntnis zu Innovation, Nachhaltigkeit und der strategischen Bedeutung Europas in der Halbleiterindustrie. Mit dem ersten Spatenstich im August 2024 beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der deutschen Mikroelektronik, das die Region und Europa als Ganzes stärken und in eine sichere technologische Zukunft führen wird. (hz)