Frankfurt – Persönliche Gespräche und Networking: Laut einer aktuellen Umfrage der Frankfurter Kommunikationsagentur BZ.COMM sind dies die wichtigsten Motive für einen ITB-Besuch von Journalisten, Bloggern und Branchenmitarbeitern. Die Relevanz als Leitmesse für die Touristik bleibt dabei unangefochten. Nur 16,2 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gaben an, dass sie die Messe in diesem Jahr nicht besuchen werden.
Rund 53 Prozent der Teilnehmer meinen sogar, dass die ITB in Zukunft immer wichtiger wird. Etwa 18 Prozent haben den Eindruck, dass die Messe dabei immer mehr zu einer Fachmesse wird, während nur 7 Prozent einen Trend der ITB zur Besuchermesse sehen. Die Relevanz der ITB für ihre tägliche Arbeit schätzen 76,8 Prozent der teilnehmenden Befragten als hoch ein, 11,9 Prozent nannten die Messe sogar „extrem wichtig“. Einer der häufigsten Gründe für ein Nichterscheinen ist mit rund 60 Prozent der Zeitmangel mit großem Abstand vor der Unzufriedenheit mit den Ergebnissen der vergangenen Jahre (20 Prozent), fehlendem Budget (18 Prozent) und Personalmangel (8 Prozent).*
„In Einzelgesprächen hatten wir verstärkt das Feedback erhalten, dass die ITB an Bedeutung verliert – dem wollten wir auf den Grund gehen und untersuchen, ob das ein allgemeiner Trend ist“, so Sven Meyer, Geschäftsführer von BZ.COMM, über die Motivation hinter der Umfrage. „Die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer hat sich aber überraschend positiv zur ITB geäußert. Es gibt jedoch auch zahlreiche Kommentare, die eine gewisse Unzufriedenheit Einzelner zeigen – mit Aussagen wie ,Sie ist NICHT wichtig‘ oder ,Leider immer noch ein Muss‘.“
Zur Relevanz der verschiedenen Veranstaltungstypen befragt, stehen persönliche Kontakte hoch im Kurs: Individuelle Gesprächstermine und informelle Pressegespräche rangieren vor Abendveranstaltungen, Pressekonferenzen und Fachvorträgen/ITB Kongress. Dementsprechend ist das Networking mit 84,9 Prozent auch der wichtigste Grund für den ITB-Besuch. Für 47,6 Prozent ist die ITB als Marktplatz wichtig, 43,2 Prozent sehen hier Geschäfte und Verträge im Fokus.
Erwartungsgemäß ist der ITB-Donnerstag der am stärksten besuchte Messetag: 75,1 Prozent sind an diesem Tag in den Messehallen unterwegs. Am Mittwoch sind es 68,7 Prozent, am Freitag noch 60,5 Prozent. Rund 20 Prozent der Umfrage-Teilnehmer besuchen die ITB am Wochenende.
Unter den Teilnehmern der Umfrage waren 45,4 Prozent freie Journalisten und 29,1 Prozent festangestellte Redakteure, dazu 9,3 Prozent Touristiker und 2,1 Prozent Blogger.
Das Verhältnis von Journalisten und Bloggern zueinander empfinden 50,3 Prozent als neutral und unabhängig, 11,4 Prozent als freundschaftlich und kooperativ. 16,2 Prozent der befragten Teilnehmer sehen jedoch einen angespannten Wettbewerb zwischen den beiden Berufsgruppen.
Vor allem Journalisten schätzen das Verhältnis kritisch ein. Einzelne abgegebene Kommentare von Journalisten reichen von Kritischem wie „Bloggen wird überschätzt und hat (mit wenigen Ausnahmen) niedrige Reichweiten“ bis zu Beschimpfungen wie „Blogger sind nervig – oft kaum ausgebildet, oberflächlich und kein Vergleich mit gut ausgebildeten Journalisten, keine Ahnung warum Blogger überhaupt hofiert werden“. „Die Vehemenz einiger Kommentare hat uns schon überrascht“, so Sven Meyer, „hier scheint bei einzelnen Kollegen eine große Frustration zu herrschen.“