HANOI – Vietnam, ein Land mit einer reichen Geschichte und einer lebendigen Kultur, navigiert durch wirtschaftliche Gewässer, die von globalen Gegenwinden und internen Herausforderungen geprägt sind. Während der vietnamesische Außenminister Bùi Thanh Sơn zu einem entscheidenden Besuch in China antritt, stehen auf der Tagesordnung kritische Themen, die beide Länder betreffen.
Lassen Sie uns in die wirtschaftliche Dynamik eintauchen und untersuchen, wie sich Vietnam als alternativer Produktionsstandort für westliche Unternehmen positioniert hat.
Wirtschaftsabschwung und Widerstandsfähigkeit
Das Wirtschaftswachstum Vietnams ist in letzter Zeit auf Gegenwind gestoßen. Das jüngste Wirtschaftsupdate der Weltbank zeigt, dass sich die Wachstumsrate des Landes von beeindruckenden 8 % im Jahr 2022 auf 3,7 % im ersten Halbjahr 2023 verlangsamt hat. Es zeichnet sich jedoch Optimismus ab. Prognosen deuten auf ein moderates Wachstum von 4,7 % im Jahr 2023 hin, das sich schrittweise auf 5,5 % im Jahr 2024 und 6,0 ​​% im Jahr 2025 beschleunigen könnte. Die Herausforderung besteht darin, den externen Druck und die Inlandsnachfrage in Einklang zu bringen.
Der China-Faktor
1. Risikominderung und Entkopplung
Vietnams wirtschaftliches Schicksal ist eng mit der sich verändernden globalen Landschaft verknüpft. Während westliche Unternehmen nach Alternativen zu China suchen, hat sich Vietnam zu einem wichtigen Glied in der Lieferkette entwickelt. Hier ist der Grund:
Geopolitische Spannungen: Rivalitäten zwischen China und den Vereinigten Staaten haben Unternehmen dazu veranlasst, ihre Produktionsstandorte zu diversifizieren. Die Angst vor Beschränkungen der Produktionsstandorte hat viele dazu veranlasst, Vietnam als „China Plus One“-Strategie zu erkunden.
Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten: Im Gegensatz zu einigen asiatischen Ländern hat Vietnam die Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 ohne einen wirtschaftlichen Rückgang überstanden. Das BIP wird laut Weltbank in diesem Jahr voraussichtlich um rund 5,5 % wachsen.
Demografische Vorteile: Junge und qualifizierte Arbeitskräfte in Kombination mit relativ wirksamen Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 verschaffen Vietnam eine günstige Position.
2. Branchen, die vom Wandel profitieren
Die Anziehungskraft Vietnams als alternativer Produktionsstandort erstreckt sich über verschiedene Branchen:
Verarbeitendes Gewerbe: Das verarbeitende Gewerbe, das Rückgrat der vietnamesischen Wirtschaft, verzeichnete ein robustes Wachstum. Elektronik, Textilien und Schuhe tragen maßgeblich dazu bei. Westliche Unternehmen, die eine kostengünstige Produktion anstreben, haben sich an vietnamesische Fabriken gewandt.
Technologie: Technologiegiganten haben sich in Vietnam niedergelassen und profitieren von qualifizierten Ingenieuren und wettbewerbsfähigen Arbeitskosten. Das Technologie-Ökosystem des Landes floriert.
Automobil: Vietnams Automobilindustrie hat sich beschleunigt und zieht Investitionen von Global Playern an. Automobilmontagewerke und Komponentenfertigung florieren.
Agrarindustrie: Auch die Landwirtschaft und die Verarbeitung von Meeresfrüchten haben davon profitiert. Vietnam exportiert Reis, Kaffee und Meeresfrüchte in westliche Märkte.
Die Agenda des Ministers
Während des Besuchs von Außenminister Bùi Thanh Sơn in China werden wahrscheinlich mehrere Themen ganz oben auf der Tagesordnung stehen:
Handelsbeziehungen: Stärkung der bilateralen Handelsbeziehungen bei gleichzeitiger Beseitigung etwaiger Handelsungleichgewichte.
Investitionsmöglichkeiten: Förderung chinesischer Investitionen in die wachsende Wirtschaft Vietnams.
Infrastrukturkooperation: Zusammenarbeit bei grenzüberschreitenden Infrastrukturprojekten.
Navigieren in der Geopolitik: Wirtschaftliche Interessen mit regionaler Dynamik in Einklang bringen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Weg Vietnams von einer durch Krieg belasteten Vergangenheit zu einer Wirtschaftsmacht bemerkenswert ist. Während das Land weiterhin floriert, wird der heikle Tanz zwischen globalen Veränderungen und inländischer Widerstandsfähigkeit seine Zukunft prägen. (zai)
Hinweis: Weitere Informationen zur Ökonomie des Landes finden Sie auf der Vietnam-Seite der Weltbank.