Düsseldorf – Die Deutsche Telekom, Ericsson, Nokia und Qualcomm haben gemeinsam die weltweit erste Ende-zu-Ende-Datenübertragung in zwei Network-Slices realisiert, die auf einer Plattform mehrerer Anbieter („Multi-Vendor“ Plattform) basiert. Diese integriert ein 5G New Radio von Ericsson sowie ein 5G-Core von Nokia. Beide beruhen auf einer Standalone-5G-Architektur. Qualcomm liefert das Endgerät für die Datenübertragung. Die in einer Laborumgebung gewonnenen Ergebnisse bestätigen die Machbarkeit von 5G-Network-Slicing. Vor allem für Angebote, die speziell auf Unternehmenskunden zugeschnitten sind.
5G-Netzwerk-Slicing
Network-Slicing ist ein wesentliches Merkmal der 5G-Netzarchitektur. Es beinhaltet die virtuelle Aufteilung von Netzwerkressourcen in sogenannte Network-Slices. Pro Slice können dann je nach Kundenbedarf unterschiedliche Dienstmerkmale und Qualitätsparameter bereitgestellt werden.
„Vollständiges 5G-Network-Slicing wird unseren Unternehmenskunden völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Wir wollen Kunden in die Lage versetzen, verschiedene Anwendungsfälle mit unterschiedlichen Anforderungen an das Netz gleichzeitig zu betreiben“, sagt Alex Jinsung Choi, SVP Strategy & Technology Innovation, Deutsche Telekom. „Wir freuen uns, auf die weitere technische Umsetzung mit unseren Partnern und wollen als nächstes vollständig automatisches Slicing realisieren und so den wahren Wert von 5G für Unternehmenskunden zu erschließen.“
Arun Bansal, Präsident und Leiter von Ericsson Europa & Lateinamerika, sagt: „Ich freue mich, einen weiteren Meilenstein für Ericsson ankündigen zu können. Um das volle Potenzial des Ende-zu-Ende-Network-Slicing zu nutzen, müssen sowohl 5G-Standalone New Radio als auch 5G-Core eingesetzt werden. Vollständige Automatisierung ist der Schlüssel für die zukünftige Netzwerk-Slicing-Architektur. Die Ericsson-Lösung mit unserer neuesten Softwareversion bietet Netzanbietern die nötige Differenzierung, um 5G-Investitionen mit fortgeschrittenen Anwendungsfällen über mobiles Breitband hinaus zu monetarisieren. Wir bei Ericsson treiben die Innovation weiter voran und schaffen damit einen Mehrwert für unsere Kunden.“
„Dank 5G-Network-Slicing können Netzbetreiber bald eine Vielzahl unterschiedlicher Dienste und Anwendungen schnell und kostenoptimiert bereitstellen. Das erfordert aber eine starke Grundlage“, sagte Jan van Tetering, Senior Vice President Europe bei Nokia. „Der 5G-Core von Nokia verfügt über Funktionen, die speziell für den Cloud-Einsatz konzipiert sind. Diese ermöglichen es der Deutschen Telekom zukünftig, 5G-Network-Slicing in vollem Umfang zu betreiben und das ganze Potenzial von 5G schnell zu realisieren.“
„5G dient als die grundlegende Technologie, die es allen und jedem ermöglicht, nahtlos zu kommunizieren und zu interagieren. Network-Slicing kann die Effizienz, Flexibilität und Agilität erhöhen, um auf spezifische Kundenbedürfnisse einzugehen und neue Geschäftsmodelle zu schaffen“, so Enrico Salvatori, Senior Vice President und Präsident, Qualcomm Europe/MEA, QUALCOMM Europe, Inc.
Details zur Laborumgebung
Die Datenanrufe wurden mit einem 5G-Testgerät übertragen, dass mit einem Snapdragon X55 5G Modem-RF von Qualcomm ausgestattet wurde. Diese Version des Snapdragon-Modems ermöglicht die zeitgleiche Datenübertragung über zwei verschieden Netzwerk-Ebenen. Das Set-up im Labor umfasst ein integriertes 5G NR Standalone (SA) RAN von Ericsson und den 5G Core (5GC) von Nokia. Beide, RAN und Core, wurden in der Infrastruktur der Telekom in Deutschland eingesetzt. (ots)