Berlin – Im Handelsstreit zwischen den USA und China hat US-Präsident Donald Trump die Vorbereitung neuer Zölle angekündigt; China droht mit Gegenmaßnahmen. Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), beobachtet besorgt, dass die Auseinandersetzung „immer verbissener“ geführt wird.

„Es ist fünf vor zwölf“, warnte Schweitzer im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. „Wenn das zur Disposition stehende Handelsvolumen von mehreren hundert Milliarden Dollar tatsächlich mit neuen Zöllen belegt wird, kommt auch die deutsche Wirtschaft alles andere als ungeschoren davon.“
Deutsche Unternehmen hätten sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in China enorm viel investiert, erinnerte der DIHK-Präsident. „Sie beschäftigen in beiden Wirtschaftsräumen jeweils annähernd eine Million Menschen in ihren Betrieben.“ Viele ihrer Produkte würden über den Pazifik hinweg gehandelt und könnten zukünftig schwieriger abgesetzt werden.
Gleichzeitig stelle der zugespitzte Konflikt „unser in den letzten Jahrzehnten mühsam aufgebautes Welthandelssystem zunehmend infrage“, so Schweitzers Sorge. „Unsere Wirtschaft profitiert vom globalen Handel – wie auch die USA und China.“ Am Ende würden alle Produkte „einfach teurer, ohne dass irgendjemand davon einen Mehrwert hätte“.
Es solle klar sein, so der DIHK-Präsident: „Wir brauchen weltweit weniger Zölle und Handelsbarrieren und mehr gemeinsam getragene Spielregeln für guten und fairen Handel. In Europa müssen wir deshalb viel mehr für offene Märkte eintreten.